Zur Verwendung des Nog-Urot Dieses Buch ist nicht dafür gedacht der Weisheit letzter Schluss über das Wesen der Untoten im Allgemeinen und Olimanir im Besonderen zu sein. Es soll vielmehr den Eingeweihten Dienern der Herrin dienen um ihr noch stärker zu dienen und somit ihren Ruhm und Macht zu mehren. So mag ich hier bereits mit einer Gegensätzlichkeit beginnen. Während die anderen Kulte „Leitfaden“ für ihre geringen Diener entwerfen um eine breite Masse anzusprechen und so noch mehr Speichellecker zu gewinnen, richtet sich diese Kompilation an bereits tiefer in den Mysterien eingedrungene Diener. Denn obwohl Olimanir Ewiglich ist, so sind ihre Diener dies nur selten. Lediglich die fortgeschrittensten unter ihnen haben einen Zustand erreicht in welchem ein natürlicher Tot nicht mehr gefürchtet werden muss. Es ist daher kein vordergründiges Ziel von Olimanir viele, aber schwache und leicht zu entdeckende Diener zu erschaffen, sondern gezielt Persönlichkeiten auszubilden welche ihr gefallen. Daher lest dieses Buch und lernt. Lernt wie andere eurer Art mit den Gaben der Herrin umgegangen sind und mit ihr erfolgreich Tot und verderben über die Welt gebracht haben. Lernt, wie die Seelen geerntet werden, nicht einzeln durch Mord, sondern massenhaft zu Ehren der Herrin dargebracht werden.
San Achanjiati
Vieles müsst ihr bereits erfahren haben, Diener, denn sonst hättet ihr nicht die Ehre zugesprochen bekommen dieses Buch zu lesen. Dennoch sei hier noch einmal eine kurze Beschreibung ihrer Selbst gebracht, dieses allerdings aus den unterschiedlichen Blickwinkeln. Zu allererst will ich euch die Sichtweise präsentieren welche euch bereits oft begegnet ist und aufgrund derer ihr die meisten Repressalien zu spüren bekommen habt. Wenn ihr dieses Buch in den Händen halten könnt, dann sollte euch dies nichts Unbekanntes sein. Wie bei so vielen Aussagen welche über Olimanir getätigt werden ist auch diese sehr stark von der Propaganda der Götterlakaien gefärbt.
Olimanir ist die Herrin über die Toten, die nicht begraben und gesegnet werden konnten. Ihre Geschöpfe sind die Untoten und die Skelette, und genau diese okkulte Macht bringt viele dazu, sich ihr anzuschließen. Wo auch immer ein Toter nicht durch einen Turapriester gesegnet und gesalbt wurde, kann es sein, dass er wieder aufersteht um dem Willen der „Einzig Wahren“ zu folgen. Ihr Zeichen ist die Krähe und wird als Schwester der Tura dargestellt, bis auf die Tatsache, dass ihre Haut ebenholzschwarz ist und ihre Augen blutrot.
Anhänger: Anhänger der Olimanir haben viele Gründe, zu ihr zu kommen. Ewiges Leben, die Wiederauferstehung eines Geliebten Menschen oder einfache Macht über das Totenreich sind nur wenige von ihnen. All dies verspricht die Herrin Olimanir, doch wenn der Pakt ausläuft, wird der Paktierer dazu verdammt, auf ewig in seinem verrottenden Körper als Geschöpf Olimanirs über die Scherbe zu wandeln.
Zeremonien/Rieten: Traditionelle Zeremonien Olimanirs sind immer wieder zu beobachten: Grabraub, Schändung von Friedhöfen und leider auch hin und wieder von Leichen.
Aussehen: Ein bestimmtes Aussehen haben die Paktierer nicht, aber eine Aura der Kälte umgibt sie, die jeder intuitiv spürt, der sich in der Nähe eines Paktierers aufhält und nicht selbst ein Paktierer ist. Geweihte bekommen ein schlechtes Gefühl, wenn ein Paktierer in ihrer Nähe ist, Turapriester wissen, dass ein Paktierer unter ihnen ist. Dazu kommt ein leicht süßlicher Geruch, der von den Paktierern ausgeht. Dieser wird mit fortschreitendem Alter immer stärker, bis er schließlich zu wahrem Leichengeruch ausartet.
Aufgaben: Was die wahren Ziele Olimanirs und ihrer Paktierer ist, wissen wohl nur sie selbst, was jedoch immer wieder beobachtet wurde ist, dass Leichen zur Übergabe an die Dämonin bereit gemacht wurden.
Sonstiges: Turaacker sind für diese Paktierer ohne Probleme begehbar, auch wenn sie der Herrin gesegnet sind.
- Aus einem Allgemeinen Kanon der Lichtsieben
Soviel dazu wie die Speichellecker unsere Herrin sehen. Selbstverständlich wird jeder bereits diese Punkte gehört haben und sich seine eigenen Gedanken darüber gemacht haben. Aber fangen wir noch einmal an über unsere Ewige Herrin zu reden, auch die tumbsten auf das gleiche Vokabular einzuschwören. Doch Vorsicht! Nicht jedem von uns ist dieses Bild geläufig, noch sollten wir uns anmaßen davon auszugehen das unsere Herrin tatsächlich unserem Bild entspricht. Sie ist die Ewige Herrin und ihr Bild ist jenes welches ihr Gefällt, nicht das welches wir ihr geben damit unser kümmerlicher Verstand sie begreifen kann.
Nun lasst mich zusammenfassen wie wir, die Ewigen Diener, sie sehen:
Olimanir ist für die meisten von uns tatsächlich die Herrin über das Unleben, über die Dinge welche gewesen sind und nicht in der gleichen Form zurückkommen können. Doch sie vermag uns Trost zu spenden. Trost indem sie uns die verstorbenen Liebsten zurück bringt. Sie tröstet die Trauernden und zeigt ihnen dann dass die einzige Liebe jene zu der Herrin selbst sein kann und niemand neben ihr Ewiglich sein kann. Sie streichelt uns mit ihren sanften Fingern, liebkost uns mit ihrem nach Verfall duftenden Atem und ermahnt uns Heimlich zu sein. Sie ist die Ewige Herrin, und als solche erobert sie alles andere, denn es gefällt ihr so. Sie vermag nicht über die Macht des Schaffens verfügen so wie die anderen, die Götter und die Dämonen, doch sie macht sich die Schöpfungen der anderen zu ihren Werkzeugen und damit Untertan. Sie raubt damit dem Feind stetig seine Armee und vergrößert ihre, langsam, und stetig wie Knochen in der trockenen Gruft verfallen. Wie die Liebenden von der Herrin wieder vereint werden, so vermag die Herrin dem Kriegsherr eine neue Armee stellen. Und diese Armeen mögen sich über die Scherbe erheben und unter ihrem Banner kämpfen, jeder Gefallene eine Bereicherung der geliehenen Armee an den Kriegsherren. Doch es gibt noch eine weitere Fraktion in ihrer weit gestreuten Dienerschaft. Jene, welche einen Teil ihrer Macht erhalten wollen, lernen wie die in allem steckende Kraft der Nekrose und des Verfalls zu beherrschen ist und nicht nur wie die anderen Geschenke der Ewigen Herrin entgegen nehmen. Diesen seltenen Vertretern tritt gegenüber mit Respekt ob ihrer Kraft, doch hüte dich auch vor ihnen. Sie empfangen die langfristigen Befehle unserer Herrin und setzen diese um. Und sie haben Zeit. Bedeutend viel Zeit. Denn dies, Zeit, ist der Rohstoff von dem wir, die Ewigen Diener, am meisten haben. Wie Sand an Bendurs Strand können wir auf die Zeit blicken. Die Zeit ist es auch welche uns die Ewige zu geben vermag, manche der Götterlakaien nennen dies... Unsterblichkeit.
Doch nicht nur in den Untoten kann sich die Macht der Ewigen manifestieren. Ihr folgen stets Verfall und Fäulnis, der Geruch des alten, trockenen Grabes und der feuchten, modrigen Gruft. Denn die Vernichtung und Korrumpierung des Geschaffenen ist es durch das unsere Herrin ihre Macht auszubauen vermag. So mag ein Laie durchaus denken er hätte in den ersten Stadien seines Untergangs es mit einem Fluch Fediamalans zu tun. Nichts mag für den Hilfesuchenden schlimmer sein wenn er nicht an einer Seuche leidet sondern der Verfall sich von innen nach außen frisst um am Ende ein neues Gefäß zu hinterlassen. Ein Gefäß gereinigt von allem reinen, der Herrin wohlgefällig.
Ihr besonders zuwider ist Tura, welche von den Sterblichen nur allzu oft als ihre „Schwester“ dargestellt wird. Lasse dich nicht von solchen Geschichten irritieren. Die Ewige Herrin ist einzig, eine ihr ebenbürtige Schwester kann nicht bestehen. Sie, die die Ernte der Seelen nicht teilen will und ihren General Griel in die Schlacht schickte, gebührt unser innigster Hass und Zorn. Doch auch die anderen „Götter“ sind nicht besser. Eine spezielle Konkurrenz pflegt unsere Herrin noch mit Margintanor. Jener Verräter, der mit dem Algengesicht und nach altem Fisch stinkende, betrog eins unsere Herrin und gewann so die Macht über die von ihr erschaffenen Wasserleichen. Jene, welche nun in seinen dunklen Tiefen umkommen gehören ihm, und er ist unersättlich. Daher, ewige Diener, hütet euch vor den Wassern. Nicht nur Bendur, sondern auch Margintanor mag euch grollen.
Feierlichkeiten und Riten: Oh, selbstverständlich, mein Schüler, kennen auch wir Tage an denen wir unsere Herrin besonders loben und ihrer Gedenken. Doch seid nicht überrascht, wir messen diesen weit weniger Bedeutung bei wie vielleicht die „Kulte“ der anderen. Zu allererst gedenken wir ihr in den Mol-Tag. Doch tun wir dies nicht um Ihre Macht zu stärken, sondern um den Zugewinn für Tura zu beschränken. An dieser Stelle über die tatsächliche Bedeutung der Mol-Tage zu sprechen würde den Rahmen dieser Nacht sprengen, doch lass mich sagen: diese Tage wurden nicht wegen verstärkter Umtriebe von „Dämonen“ oder „Paktierern“ eingeführt. Was die eine Seite in dieser Jagt nach Seelen stärkt, schwächt die andere.
Gleichzeitig sind wir sehr aktiv an den Feiertagen der Tura, denn auch hier gilt es das ein Fanal Ihrer Macht gegen Tura zu stellen. Dies erreichen wir durch die Opferung von Seelen an unsere ewige Geliebte. Die einfachen Diener und auch die Götterlakaien denken das wir um Ihr zu gefallen viele Schaffende töten müssen. Doch dies ist nur ein kleiner Vorgeschmack dessen was unsere Herrin tatsächlich von uns erwartet. Die Körper allein sind lediglich Beiwerk, Gefäße auf der Scherbe welche Ihrem Willen Untertan. Doch die Seelen der so geopferten sind es welche tatsächlich die Anerkennung finden. Grabschändung, so sehr die Turaten dies auch verabscheuen, sind uns lediglich ein Mittel zum Zweck. Ein Opfer jedoch, langsam dem Tode und damit Ihrem Reiche näher gebracht, während langer Tage von ihrem kalten, fauligen Fingern umschmeichelt und liebkost und mit Küssen versehen um dann in den letzten Augenblicken seines Lebens Ihr Reich und Ihre Allmacht zu sehen... diese Seele ist unserer Ewigen Herrin schmackhafter denn der süßeste Wein. Und ihr Trost wird uns ewiglich umspülen.
Ansonsten ziehen wir, ähnlich den Krähen von Schlachtfeld zu Schlachtfeld. Denn hier, hier sind die frischen Seelen. Verwirrt. Ängstlich und Blind. Hier gibt es reiche Ernte für unsere Herrin, ja manches mal ist die Luft für den Kundigen so schwer von den Seelen und ihren Klagen, das wir sie nur noch einzusammeln brauchen. Ein Freudenfest für die Herrin sei daher jeder Krieg in dessen Fahrwasser wir ziehen, von Ort zu Ort. Ihr wer vermag schon, bei vielen Toten, zu sagen ob es tatsächlich das Schwert, oder der Opferdolch war welcher die Seele vom Körper trennte? Wir wissen dies. Jedes Schlachtfeld sei uns gleichzeitig Lager für spätere Zeiten. Denn obwohl viele Lakaien der Tura ebenfalls mit dem Kriege ziehen, wie die Motten zur Lampe, und die Schlachtfelder ihrer frigiden Tura weihen und alle Seelen beanspruchen gibt es immer den einen oder anderen Leichnam welchen wir beschützen können. Hüten und Pflegen werden wir sie, und in der Stunde der Not können wir ihnen gebieten und die Macht unserer Herrin auf die Scherbe rufen, ihr ein Gefäß für einen kleinen Teil ihrer selbst widmen.
- Bekenntnis an Olimanir während einer Messe
Oberstes Gebot im Umgang mit Fremden wie auch euren Freunden ist die Heimlichkeit. Niemals darf jemand erfahren wem ihr dient und wem ihr die Treue geschworen habt. So wie unsere Herrin über die Nacht und die damit einhergehende Stille gebietet, so sollt auch ihr Still sein gegenüber eurer wahren Berufung. Bevor ihr beginnt in einer Gebiet, einer Siedlung oder gar einer Stadt euren Kult aufzubauen, erkundet erst die Begebenheiten. Die wichtigste Frage ist hierbei stets die gleiche: Gibt es eine aktive, von einem Lakai der Tura geführten Kult? Ist dies der Fall und ihr nicht in der Lage seid den Priester mit entsprechenden Mitteln aus den Weg zu räumen, so geht hinaus und macht einen Bogen um diese Stätte. Zu leicht erkennen die Lakaien der Tura erkennen was ihr wirklich seid.
Ist jedoch, aus welchen Gründen auch immer, der ausgewählte Ort frei von störenden Elementen, so könnt ihr beginnen euch hier nieder zu lassen. Hierfür stehen euch umfangreiche Mittel zur Verfügung, jedoch wird nur der würdige Diener erkennen welche Wege die passenden sind. So besteht durchaus die Möglichkeit selbst als Turat aufzutreten. So ihr diesen Weg wählt, seid euch bewusst dass ihr hiermit einen langwierigen, wenn auch ungeheuer mächtigen Weg erwählt.
Eine eigene Gemeinde zu leiten und dabei Worte der Lehren von Tura in den Mund zu nehmen mag vielen nicht behagen und eignet sich auch nur für die Geliebten Diener unserer Göttin. Als erstes müsst ihr dafür sorgen dass ihr als neuer, von der Kirche der Verhassten Schwester gesandter Prediger erkannt werdet. Ist euch dies geglückt so werdet ihr nicht umhin kommen die Worte eben dieser in den Mund zu nehmen. Doch sobald ihr es geschafft habt eine regelmäßige Zuhörerschaft aufzubauen, beginnt die eigentliche Arbeit. Alles bis zu diesem Punkte war reine Augenwischerei welche lediglich dazu diente die weltlichen Augen der anderen zu trüben. Doch die Subtilität eures Vorgehens ist hier noch nicht zu Ende. Besucht regelmäßig die Gemeinde und lernt. Lernt die Bewohner kennen, lernt ihre Ängste und Sorgen kennen und trennt die Lakaien von den Opfern und den Potentiellen Dienern. Denn wisset, im Kampf um die Seelen wird klar unterschieden. Diese von der Herrin gegebene Einteilung werde ich euch an späterer Stelle vorstellen
Fördert die Kulte in eurer Umgebung, denn sie dienen euch und damit der Herrin. Sollten Spenden gesucht werden für einen neuen Tempel, beteiligt euch daran und sorgt dafür dass dies bekannt wird. Die meisten Lebenden sind blind und naiv, wer würde denn da jene der Paktiererei beschuldigen welche Großzügig den Bau des Tempels finanzieren?
Im Umgang mit den Lebenden ist es eure Pflicht die Ordnung der Herrin zu kennen. Unsere großartige Herrin trennte die Lebenden in [Platzhalter] Kategorien welche ihr stets beachten sollt.
- Opfer. Die meisten der Sterblichen Wesen denen ihr begegnet werden dieser Kategorie zugeordnet. Sie dienen euch lediglich als Ware und sie sollen in euch keine Gefühle regen. Sie sind es welche der Herrin geopfert werden, ihre Seelen werdet ihr der Herrin schenken und ihr Fleisch für eure Zwecke einsetzen.
- Lakaien. Diese Wesen erfordern eure höchste Aufmerksamkeit und Vorsicht. Sie dienen den sieben Lichtgöttern und sich in der Lage euer wahres Wesen zu erkennen. Und dennoch werden diese Lakaien gerne als Opfer angenommen. Die Darbringung der Seele eines dieser Lakaien regt das Wohlgefallen der Herrin und wird stets belohnt.
- Paktierer. Dieser Schlag von Menschen, und damit sind nicht wir, die Diener der Ewigen Herrin gemeint, sind die amüsantesten Spielzeuge welche die Welt euch bieten kann. Ihre Seelen sind ihren Gebietern versprochen, doch gibt es Mittel und Rituale diese Seelen entgegen dem Versprechen unserer Herrin zuzuführen. Doch Vorsicht ist geboten, dies bedarf ebensolcher Vorsichtsmaßnahmen wie auch die Opferung von Lakaien.
- Tiere. Diese nehmen kaum am ewigwährendem Kampf um die Seelen dieser Scherbe teil, doch seid mitnichten so töricht anzunehmen diese Wesen hätten keine Seelen. Ja, ihr habt Recht meine Schüler. Die Seelen eines Tieres, Hund, Pferd oder Rammsporn wiegen nicht so viel wie die eines vernunftbegabten Wesens. Doch könnt ihr mit der Massenhaften Opferung zumindest dafür sorgen dass die Herrin das Interesse an euch nicht verliert. Auch mögen getötete und dann erweckte Tiere euch nützliche Diener abgeben.
- Die Ewigen Diener. Wir, die Ewigen Diener, bilden die letzte Kategorie in der ewigen Einteilung. Uns ist es bestimmt Ihren Namen zu preisen und ihre Macht zu mehren. Doch nur weil wir ihr dienen sind wir nicht per Definition besser. Stete Leistung und Zuwendung erwartet die Herrin von uns, sonst könnte es sein das sie das Interesse an uns verliert wir ihren Segen verlieren.
„So höre nun, aufmerksamer Schüler, die Beschreibung über die Beschaffenheit von Olimanirs Reiche. Denn nur wenn du die Herkunft der von ihr gewährten Kraft kennst, wirst du in der Lage sein, diese zu beherrschen und mit Perfektion für deine Zwecke einsetzen.“
- San Achanjiati im Gespräch mit einer Gruppe Schüler
Das Reich von Olimanir ist so vielfältig wie es Tode gibt. Und selten einmal wird ein Besucher dieses Reich beim zweiten Besuch so erleben wie beim Ersten mal. Sofern er zu den wenigen gehört der mitsamt seiner Seele auch wieder von Olimanir entlassen wird, ist es wahrscheinlicher das Olimanir den Wanderer beim nächsten Mal in einen anderen Teil ihres Reiches lockt. Aus diesem Grunde, und weil nur selten einmal jemand ihr Reich verlässt nachdem er einmal eingekehrt ist, sind zwar einige Teile des großen Reiches bekannt, doch mitnichten alle. Daher nehmt dies nur als Möglichkeit, dennoch nicht als gegeben hin.
Eines jedoch gilt für ihr gesamtes Reich. Der Geruch des Todes liegt überall in der Luft. Weiterhin sind in jedem Teilreich die Untotenfürsten anzutreffen. Diese agieren als „Beamte“ in diesem Dunklen Reich. Sie sind Augen, Ohren und Hände für die Herrin. Und sie besitzt viele Hände, sieht alles und hört alles, denn dies ist ihr Reich.
Eisleichen, Zombies, Skelette, Schaedelkatapulteschmiede,
Dieses Kapitel meine Mitdiener soll uns dienen sehr genau aufzuzeichnen wann wir von die Macht der Gegenseite zu spüren bekamen. Gleichzeitig soll es auch als Mahnung dienen mit welchen Subjekten ihr euch besser nicht abgeben solltet. Denn an diesen haftet der Makel entdeckt worden zu sein. Gleichsam sei diese Kompilation eine Sammlung derer, welche nicht gemäß den Weisungen unserer Herrin lebten und so ihre Gunst verloren oder sich selbst durch ihre Taten verrieten.
Selbstverständlich ist es auch unsere Aufgabe unsere Augen genau auf jene zu richten welche in den Augen der anderen Götter als besonders schützenswert angesehen werden. Nicht nur aus dem Grunde damit wir unsere Feinde kennen. Nein, die Seelen dieser Sterblichen werden besonders hoch angesehen unter den Göttern und Dämonen. Auch so bei unserer Herrin. Die Darbringung der Seele einer solchen Person, eines solchen Lebewesens wird als besonderer Akt der Verehrung angesehen.
Hermelin, ein Ritter Turas, am D 57.Blumenmond im Jahre 435
Herlmelin Lauberge, am 27. Saatmond 435
Hermelin, ein Ritter Turas, am 2. Dunkelfrost 434
Nun liebe Mitgläubige, muss ich euch noch vor den Personen warnen welche euch stets durchschauen können, ja die meisten eurer Taten zunichtemachen können. Hütet euch vor ihnen und agiert stets nur über Mittelsmänner gegen sie.
Prophet Astaroth Aamon, Peron am 85.Dunkelfrost im Jahre 435
Bruder Johannes Gualbertus , Larja, am 85.Dunkelfrost im Jahre 435
Die folgende Gruppe von Personen sei stets Ziel unserer Pläne, auch wenn diese vorsichtig verfolgt werden müssen. Diese Personen besitzen oder besaßen die höchste Anerkennung von Tura und sind somit ein aktiver ausführender Arm Turas im ewigen Kampf.
Name | Scherbendatum | RL-Datum |
---|---|---|
Adalbert | 4. Stunde am 54.Dunkelfrost im Jahre 415 | 5/4/04 15:35 |
Izindu-bêth | 7. Stunde am 67.Saatmond im Jahre 417 | 8/20/04 17:12 |
Izindu-bêth | 24. Stunde am 36.Erntemond im Jahre 417 | 9/24/04 15:42 |
Piéròtéss Elcârnaé | 22. Stunde am 84.Dunkelfrost im Jahre 417 | 10/26/04 19:47 |
Izindu-bêth | 10. Stunde am 57.Blumenmond im Jahre 418 | 12/1/04 9:56 |
Christoph von Eschenbach | 15. Stunde am 37.Dunkelfrost im Jahre 418 | 1/7/05 18:53 |
Christoph von Eschenbach | 3. Stunde am 77.Saatmond im Jahre 419 | 2/7/05 0:17 |
Ivren Mael en Silwen | 18. Stunde am 28.Erntemond im Jahre 419 | 3/9/05 17:33 |
Oswald von Ocarnje | 23. Stunde am 59.Dunkelfrost im Jahre 419 | 4/6/05 23:59 |
Draoi Ciall | 15. Stunde am 12.Dunkelfrost im Jahre 420 | 6/18/05 23:23 |
Draoi Ciall | 21. Stunde am 68.Saatmond im Jahre 421 | 7/23/05 2:09 |
Draoi Ciall | 22. Stunde am 37.Erntemond im Jahre 421 | 8/26/05 21:02 |
Draoi Ciall | 2. Stunde am 2.Saatmond im Jahre 422 | 9/29/05 12:23 |
Draoi Ciall | 1. Stunde am 59.Blumenmond im Jahre 422 | 11/2/05 18:53 |
Draoi Ciall | 1. Stunde am 35.Dunkelfrost im Jahre 422 | 12/9/05 4:36 |
Draoi Ciall | 21. Stunde am 89.Saatmond im Jahre 423 | 1/11/06 23:57 |
Draoi Ciall | 1. Stunde am 77.Erntemond im Jahre 423 | 2/20/06 23:48 |
Draoi Ciall | 24.Blumenmond im Jahre 424 | 4/12/06 20:27 |
Draoi Ciall | 11. Stunde am 11.Dunkelfrost im Jahre 424 | 5/21/06 16:33 |
Draoi Ciall | 4. Stunde am 4.Blumenmond im Jahre 425 | 6/30/06 23:53 |
Draoi Ciall | 8. Stunde am 58.Erntemond im Jahre 425 | 8/3/06 14:59 |
Draoi Ciall | 9. Stunde am 27.Saatmond im Jahre 426 | 9/7/06 9:43 |
Draoi Ciall | 4. Stunde am 84.Erntemond im Jahre 426 | 11/1/06 15:44 |
Draoi Ciall | 11. Stunde am 8.Blumenmond im Jahre 427 | 12/17/06 0:05 |
Damona | 17. Stunde am 13.Dunkelfrost im Jahre 427 | 1/29/07 5:06 |
Damona | 1. Stunde am 72.Saatmond im Jahre 428 | 3/4/07 20:01 |
Damona | 12. Stunde am 42.Erntemond im Jahre 428 | 4/8/07 22:16 |
Damona | 19. Stunde am 84.Dunkelfrost im Jahre 428 | 5/9/07 19:12 |
Damona | 6. Stunde am 55.Blumenmond im Jahre 429 | 6/13/07 21:35 |
Damona | 22. Stunde am 31.Dunkelfrost im Jahre 429 | 7/20/07 11:08 |
Damona | 14. Stunde am 15.Blumenmond im Jahre 430 | 8/27/07 15:35 |
Damona | 15. Stunde am 70.Blumenmond im Jahre 430 | 9/9/07 11:43 |
Damona | 7. Stunde am 19.Saatmond im Jahre 431 | 10/30/07 12:17 |
Damona | 7. Stunde am 34.Erntemond im Jahre 431 | 12/16/07 0:17 |
Damona | 9. Stunde am 79.Dunkelfrost im Jahre 431 | 1/16/08 12:53 |
Damona | 18. Stunde am 40.Blumenmond im Jahre 432 | 2/18/08 12:35 |
Damona | 13. Stunde am 19.Dunkelfrost im Jahre 432 | 3/27/08 13:48 |
Damona | 16. Stunde am 64.Saatmond im Jahre 433 | 4/28/08 2:24 |
Damona | 10. Stunde am 27.Erntemond im Jahre 433 | 6/1/08 9:54 |
Damona | 19. Stunde am 78.Dunkelfrost im Jahre 433 | 7/4/08 9:36 |
Damona | 8. Stunde am 67.Blumenmond im Jahre 434 | 8/12/08 17:24 |
Damona | 9. Stunde am 54.Saatmond im Jahre 436 | 1/3/09 16:47 |
Damona | 18. Stunde am 15.Erntemond im Jahre 436 | 2/5/09 16:29 |
Damona | 17. Stunde am 88.Dunkelfrost im Jahre 436 | 3/15/09 17:05 |
Damona | 21. Stunde am 83.Dunkelfrost im Jahre 437 | 6/6/09 14:05 |
Nun, werter Leser, ihr habt es also geschafft eure Seele noch zu behalten und dennoch könnt ihr als ausgezeichneter Diener gelten. Daher wird das Folgende für euch sicherlich nur schwer zu verstehen sein, doch so wahr ich Olimanir meine Treue geschworen habe, es ist die Wahrheit. Viel wurde bereits darüber spekuliert und selbst die offiziellen Publikationen sind voll mit Diskussionen darüber. Worüber ich euch nun etwas erzählen möchte, ist das Wahre Wesen Olimanirs.
Ihr habt bisher Tura stets hassen gelernt und immer nur vernommen dass dies die verhasste Schwester Olimanirs sei. Doch ich sage euch, auch Tura müsst ihr dienen. Denn Mitnichten sind Tura und Olimanir Schwestern. Nein, vielmehr sind dies Namen derselben Wesenheit.
Sicher, Olimanir gilt als die Herrin des Todes während Tura über die Totenruhe wacht. Doch dies ist nur ein Mittel zum Zweck im ewigen Kampf um Seelen. Zu Beginn dieser Scherbe stürzten sich die Götter auf die noch unbefleckten Wesen und ernteten deren Seelen wie sie nur konnten. Zu dieser Zeit gab es noch keine der heute bekannten Einteilungen in „Lichtsieben“ oder „Absieben“. Zu der Anfangszeit unserer Scherbe war sich jeder Gott selbst der nächste. Olimanir erreichte diese Scherbe erst sehr spät und so waren bereits viele der „leicht“ zu erreichenden Erntepunkte besetzt. Um die Wahl von Olimanir/Tura zu verstehen, bedarf es aber noch einer kurzen Erläuterung über das Vorgehen der Unsterblichen.
In der Anfangszeit nach Ankunft der Unsterblichen bildeten sich zwei gegensätzliche Ansichten über die effiziente „Ernte“ der Seelen heraus. Eine die Ressourcen schonende, aber viel Geduld erfordernde Methode welche meist auf die Hingabe der Sterblichen selbst basiert sowie dieser Gegenüber stehend die massenhafte Ernte. Diese letzte Methode hat meist bleibende Schäden an den Sterblichen hinterlassen und führt meist zu Tode, denn meist sind Massaker, Seuchen und Massenhafter Tod dabei beteiligt. Aufgrund dieser unterschiedlichen Methoden welche letztlich auf das gleiche hinauslaufen entstand zu einem frühen Zeitpunkt die Einteilung in Götter und Dämonen. Es gibt also keine fundamentalen Unterschiede zwischen Dämonen und Göttern, sondern lediglich in ihrer Art wie sie agieren um ihr Ziel zu erreichen – unsere Seelen zu sammeln.
Da Olimanir/Tura wie bereits erwähnt diese Scherbe erst sehr spät erreichte, waren die „erträglichsten“ Aspekte des Lebens der Sterblichen bereits belegt. Gleichzeitig konnte sie bereits die Anfänge beider Erntemethoden beobachten. Daraus reifte bei ihr der Entschluss die beiden Methoden zu verfolgen. Sie offenbarte sich den Sterblichen als Tura und erlangte so eine Anhängerschaft welche ihr einen stetigen Zufluss an Seelen gewährt. Gleichzeitig gab sie sich ausgewählten Sterblichen als Olimanir zu erkennen. So kann sie sich von Zeit zu Zeit an einer schnellen, massenhaften Ernte erfreuen. Ihr ganzes Wesen, ihre Aktionen sind daher von vornherein auf einem Betrug basierend. Als was sie sich auch immer ausgibt, eines ist gewiss. Ihre Erscheinung, ihre Vorgehensweisen sind nur ein Mittel zum Zweck und Olimanir wird nicht davor zurück schrecken als eine andere Wesenheit oder mit einem anderem Aspekt aufzutreten wenn dies ihren Zielen dient. Betrug und Täuschung sind daher ihre am stärksten ausgeprägten Attribute.
Aufgrund dieses Wissens stellen sich nun für uns Sterbliche weitere Fragen. Wissen die anderen Götter und Dämonen nichts von dieser Dualität, ist Olimanirs Schwindel so erfolgreich gewesen das sie auch diese Unsterblichen Wesen täuschen konnte? Oder wissen diese darum, scheuen sich jedoch davor aktiv gegen sie vorzugehen? Weiterhin, können wie sicher sein das kein anderes Wesen welches wir als Gott oder Dämon kennen nicht auch in Wahrheit ein anderes ist? Werden wir tatsächlich von den Unsterblichen lediglich getäuscht und ausgenutzt?