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#Shownotes – Die Anleitung

##1) Grundsätzliches

Der (eingedeutschte) Begriff Shownotes ist ein Kompositum aus den englischen Wörtern show und notes und bezeichnet Begleitnotizen zu Audioproduktionen, insbesondere Podcasts und Hörfunksendungen. Diese Notizen können aus folgenden Gründen nützlich sein:

  • Jemand möchte sich vor dem Hören einer Produktion (Aufzeichnung) einen Überblick verschaffen und wissen, worum es ungefähr geht (Querlesen) – um dann zu entscheiden, ob sich ein Hören überhaupt lohnt.
  • Während des Hörens kann man bequem auf gegebenenfalls eingebaute Verweise zurückgreifen und muss sich nicht selbst alles zusammensuchen (Arbeitserleichterung).
  • Hörgeschädigte werden nicht gänzlich ausgeschlossen.
  • Man findet schneller etwas wieder, die Durchsuchbarkeit ist zumindest einigermaßen gegeben.

Insbesondere haben Shownotes das Ziel, der Hörerschaft das Leben angenehmer machen. Dies sollte man als Autor stets im Hintergrund behalten!

##2) Womit man schreiben kann

Eigentlich braucht man keine besondere Software, um Shownotes zu verfassen. Damit mehrere Autoren gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können, setzen wir zurzeit das ShowPad ein. Aus dem Kalender der Hörsuppe übernimmt es alle Termine von Livesendungen und bietet dafür die schnelle Erstellung eines sogenannten Pads an. Um das tun und überhaupt mit dem ShowPad arbeiten zu können ist ein Benutzerkonto notwendig. Das gibt es nach einer schnellen Registrierung kostenlos. Jederzeit kann man sich aber von den Mitgliedern des Shownotes-Kernteams, das hauptsächlich Entwicklung, Administration und Betrieb kümmert, ein Pad anlegen lassen. Dazu genügt es, eine Nachricht zu schreiben oder im Chatraum vorbeizuschauen.

##3) ShowPad in Kürze

  • Egal ob man ein Pad selber angelegt oder eines angelegt bekommen hat – die Adresse ist von der Form pad.shownot.es/doc/foo-625. Ruft man ein jungfräuliches Pad auf, ist außer dem Kopfbereich noch nix zu sehen. Rechts gibt es einen Chat, mit dem sich die Schreiber während der Arbeit austauschen können.
  • Im Kopfbereich sind zunächst mal (durch Komma getrennt) die Namen der Podcaster einzutragen. Haben die Personen Konten bei Twitter oder App.net, genügt es, @name zu schreiben (Twitter wird bevorzugt behandelt).
  • Am Ende dürfen sich alle Shownotes-Autoren auf die gleiche Art und Weise verewigen.
  • Man kann das Pad wie einen einfachen Editor benutzen. Jeder registrierte Benutzer kann sich eine beliebige Farbe aussuchen, mit der seine Textbeiträge (auch im Chat) hinterlegt werden, damit man erkennen kann, wer was beigetragen hat. Idealerweise sind die Farben so ausgesucht, dass man verschiedene Autoren klar voneinander unterscheiden kann und alles noch leicht lesbar ist.
  • Das ShowPad bietet aber mehr als simple Editorfunktionen! In Shownotes ist es nützlich, wenn man weiß, zu welchem Zeitpunkt eines Podcastes ein bestimmter Teil des Inhalts gehört. Irgendwie muss also die Zeit

Weiter darf ein Item durch mehrere sogenannte Tags kategorisiert werden (muss aber nicht). Die gängigsten Tags sind diese hier:

#c oder #chapter
Damit wird ein neues Kapitel eingeleitet

#g oder #glossary
Nachschlagequellen, zum Beispiel Wikipedia, Psiram, Stupipedia

#article
Presseartikel, etwa von Zeitungen

#shopping
Wenn auf ein Angebot verwiesen wird, bei dem es primär ums Verkaufen geht oder wenn dort hauptsächlich ein kommerzielles Produkt oder eine Dienstleistung beworben wird. Prominentes Beispiel: Amazon.

#podcast
Podcasts, entweder Startseite oder eine bestimmte Episode

#video
Für Verweise auf Videos, beispielsweise bei YouPorn.

#image
Für Verweise auf Foto und andere Bilddateien, etwa bei Flickr

#tweet
Einzelner Tweet (Twitter oder App.net) oder ein Konto allgemein

#link
Explizit genannte URL

#r oder #revison
Dieses Item muss noch überarbeitet werden

#q oder #quote
Zitate

Zitate gehören zwischen Zollzeichen ("), die später in richtige Anführungszeichen verwandelt werden. Der Urheber wir meist in Klammern dahinter geschrieben. Entweder notiert man vollständige Sätze: "Vanilleeis sollte ein Grundrecht sein!" (Stefan Schneidereit)
Oder Teile davon: Max findet Kirschkuchen "total abgefahren".
In jedem Falle sollte aber erkennbar sein, wer zitiert wird. Mit Tags könnte unser Beispiel von oben so aussehen:
1397473197 Schloss Neuschwanstein <https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Neuschwanstein> #g
- Hohenschwangau (wo das Schloss steht) <https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenschwangau> #g
Man darf aber eben auch mehrere Tags setzen:
1397473082 Köln – hält Mirko für eine "geile Stadt" <https://de.wikipedia.org/wiki/Köln> #q #g

Ans Ende eines Items kommt kein Punkt. Aber Zitate (ganze Sätze) sollen mit einem Punkt/Ausrufezeichen/Fragezeichen vor dem " enden.

Wenn man aus Versehen mal was löscht – nicht schlimm. Man kann in der Zeit zurückgehen und auf alte Zustände zugreifen.

Zwischenspeichern muss man übrigens nicht, das geschieht automatisch.

Und wenn alles fertig ist? Entweder bauen die Podcaster dann die Shownotes mittels eines Plugins in ihr Blog (WordPress) ein oder ein Mitglied des Shownote-Kernteams jagt den entstandenen Quelltext durch einen Parser. In beiden Fällen entsteht ein für den herkömmlichen Leser genießbarer Hypertext mit Zeitangaben in Tooltips.

##4) Was man schreiben kann

Es gibt keine in Stein gemeißelten Regeln, nach denen man als Shownotes-Autor zu handeln hat. Was man aufschreibt, hängt von den Persönlichkeiten der Schreiber, dem Zielpublikum, eventuellen Vorgaben der Podcaster, der zur Verfügung stehenden Aufmerksamkeit und anderen Dingen ab. In jedem Falle sollen Shownotes – man erinnere sich an den Anfang dieses Dokuments – einen Nutzen bilden und nicht als Abladehalde für alles Mögliche dienen.

Sinnvolle Inhalte sind …

  • Namen
    • von genannten Personen, Orten, Produkten, Filmen, …
  • Anspielungen
    • »Ins Essen gequatscht.«
    • Jan traf sich mit einer jungen Frau, die er bei Facebook kennengelernt hatte, im SteigenbergerHotel in Düsseldorf
    • »Scheiße mit der Scheiße hier.«
  • Fakten aus dem Leben der Podcaster
    • Annett mag Bananen mit Kakaopulver
    • Tobias ist Mitglied beim THW
    • Rüdiger besitzt eine Wohnung in der Mannheimer Innenstadt
  • Fremdwörter und Redewendungen (die die breite Masse nicht unbedingt kennt)
    • your mileage may vary
    • Parallelepiped
    • coram publico
    • Suade
  • Stichworte zum inhaltlichen Verlauf, durchaus auch in Satzform – die dann aber ohne Punkt am Ende, siehe oben
    • Birgit schlägt vor, in Zukunft einen anderen Raum zu benutzen
    • Tanja warnt vor grundlos erteilten Berechtigungen
    • Vernon meint, Coverversionen seien manchmal viel besser als das Original
    • Daniela hat mit Cabriolets bisher nur gute Erfahrungen gemacht
  • Korrekturen von gemachten Aussagen
    • Der von Jürgen gesuchte Komponist ist nicht Ralf Siegel, sondern Kurt Cobain
    • Entgegen Eriks Aussage wurden nur drei Systeme umgestellt
  • Zitate

##5) Stilfragen – Wie man gut schreibt und was man lassen sollte

  • Bitte nicht indirekte Rede mit Zitaten mischen. (Sollte man generell nicht tun.)
  • Zwischen Zollzeichen gehören nur echte Zitate, keine sinngemäßen Aussagen (eventuell hinterher nochmal genauen Wortlaut prüfen).
  • Nur aufschreiben, was auch verständlich ist. Bei einer Aussage wie »Man kann es nie allen Recht machen« ist – abgesehen davon, dass es sich um eine Binsenweisheit handelt – zum Beispiel nicht klar, ob die Podcaster nach einer Diskussion zu dieser Erkenntnis (diesem Konsens) kamen oder ob es die Aussage eines Einzelnen ist. Im letzten Fall wäre ein Zitat (siehe oben) besser. Gleiches gilt für das hier: »Schwierig, in diesem Thema den Überblick zu behalten«. Oder das hier: »Religion befriedigt Bedürfnis nach Sicherheit«.
  • Nicht jedes Detail aufschreiben, das über den Äther geht, sondern das, was einen konkreten Nutzen hat. Jede unspektakuläre Kleinigkeit festzuhalten (»Aileen wird verabschiedet«) ist unnötig und nicht zielführend. Von Telefonverbindungsabbrüchen oder Rauswürfen in Radiosendungen zu berichten ist da schon sinnvoller.
  • Relative Zeitangaben sind suboptimal, gerade bei aufgezeichneten Episoden (bei Podcasts also immer). Wenn ein Podcaster sagt, er sei »gestern« im Supermarkt gewesen, wäre in den Shownotes daraus zum Beispiel »am Tag vor der Aufzeichnung«. Aus der letzten Woche wird die Vorwoche. Und so weiter.
  • Wichtig ist auch, einen Podcast einigermaßen gleichmäßig abzudecken. Über eine minutenlange Diskussion nichts zu schreiben, dann aber etwas festhalten, was ein Podcaster in einem Halbsatz erwähnt hat (»Andreas hat neulich mal Curry King probiert.«), erzeugt ein falsches Bild. Natürlich kann es mal schwierig werden, Inhalte angemessen darzustellen, etwa bei schnellen Themenwechseln oder komplizierten Argumentationsketten. In solchen Fällen ist es möglich, sich durchs Beschreiben mittels Oberbegriffen abzuhelfen: Klimapolitik, Freundschaft, Jugendschutz, Maßtheorie …
  • Jeder Verweistext sollte für sich selbst sprechen. (Wieder etwas, das man generell beachten sollte.) Einfache Beispiele: Item enthält ausschließlich den Text »in der Wikipedia« oder »der erwähnte Artikel«. Danach kann man schlecht gezielt suchen. Außerdem sieht man nicht auf Anhieb, was genau gemeint ist. Und wenn im Podcast nicht explizit vom Wikipedia-Artikel die Rede ist, braucht man die Shownotes mit der Quelle nicht unnötig aufzublähen.

Falls man in die Verlegenheit kommt, zu einem Namen, Stichwort oder Sachverhalt mehrere Items aufschreiben zu müssen, ist es ganz gut, erst den (immer gleichen) Text und dahinter in Klammern die unterschiedlichen Angebote zu notieren: Voll normaaal (Wikipedia); Voll normaaal (IMDb).

  • Keine URL verwenden, die möglicherweise nur kurze Zeit gültig sind. Verweise auf etwa eine Mediathek sind kritisch zu sehen, weil die Filmbeiträge nach einer Woche wieder verschwunden sein können. Wikipedia ist (bei allen Vorbehalten) eigentlich eine sichere Bank, weil die Einträge dort Bestand haben und man viele weitere Verweise (nach außen) findet. Wegen Letzterem kann man sich entsprechende Auflistungen in den Shownotes sparen – vor allem doppelte, siehe vorheriger Punkt.
  • Auf korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung ist zu achten. Dummheit und Faulheit sind keine Ausreden.
  • Überhaupt empfiehlt sich eine Prüfung des Geschriebenen. Wer Zeit und Lust hat, hört sich die Podcastausgabe nochmal an. Man glaubt gar nicht, was man alles beim ersten Mal falsch versteht oder überhört. Sollte es bei Livesendungen zwischendurch mal Probleme mit dem Stream gegeben haben, gibt es keinen Grund, das Versäumte nicht nachzutragen – damit solche Bemerkungen wie »Streamabriss« nur vorübergehend bestehen. Denn die Podcastshörer interessieren Übertragungsprobleme nicht, wenn man in der heruntergeladenen Episode nichts davon hört. Anders ausgedrückt: Die Vollständigkeit von Shownotes soll letztlich nicht davon abhängen, wie die Autoren die jeweilige Podcastausgabe konsumiert haben.

##6) Wie anfangen?

Wer sich noch nicht traut oder unsicher ist, kann sich als Zaungast zunächst mal angucken, wie Shownotes entstehen. Dazu einfach während einer Livesendung das zugehörige Pad aufrufen und verfolgen, was geschieht. Und keine Berührungsängste haben! Erst mal nur ein paar URLs beisteuern oder Rechtschreibfehler zu korrigieren ist für den Anfang völlig ausreichend.



[Erstellt von mathepauker]
[nach Markdown gewandelt von SimonWaldherr]
[letzte Änderung: 4. Mai 2014]